© by Thore Rudzki
5.
Begleitendes Internet – ein
Versuch
„Schau Dir mal meine neue Webseite an“, forderte ich sie auf, als sie das
Zimmer betrat. „Es hat mich so aufgeregt, was an Unsinn über den
Klimawandel überall verbreitet wird. Sodaß ich mal die wichtigsten Fakten
– und das ist das wirklich nur das Wichtigste aufgelistet habe. Sowie die
zugehörigen Relationen, um es einordnen zu können. Ohne all das
Geschwafel, was die Leute nur ablenken soll.“
„Oh – eine gute Idee. Und, wie soll die Seite heißen?“
„Ich hatte noch die Domain `1sein.de´. Das paßt doch – Zusammenwirken
von Mensch und Natur. Der Name `Volksverdummung´ war leider schon
vergeben – paßt aber fast besser zu der Diskussion über den
Klimaschutz.“
Während meine Worte hatte sie schon angefangen zu lesen – murmelte
die wichtigsten Aussagen vor sich her:
„Alle Autos erzeugen nur 1% unseres CO2.
Eine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen würde nur 0,1% CO2 sparen.
Die Bau-Industrie erzeugt 50% des CO2...!
Zum abendlichen Aufladen der E-Autos würde man 5x mehr Kraftwerke
brauchen, als es jetzt insgesamt gibt...
Elektro-Autos machen unabhängig vom Öl und erzeugen weniger
Nitrit in die Luft - mehr nicht.“
Sie drehte sich zu mir um: „Das mußt Du nur aber noch weiter
kommentieren – es ist ein guter Anfang!“
Ja – der erste Entwurf - es mußte ergänzt werden. Was wollte ich
überhaupt mit der Seite? Es fehlte noch eine allgemeinverständliche
Motivation – ein Ziel.
Die Ausgangsfrage: Sind Elektroautos unsere CO2-Rettung?
Die Politiker hatte die Elektroautos mal als Mittel gepriesen, uns von der
Abhängigkeit vom Öl zu befreien. Das gilt doch noch immer. Man muß
keine neuen Argumente erfinden. Erdöl ist zu wichtig, um es einfach zu
verbrennen. Denn man macht nicht nur Kunststoffe daraus, sondern auch
Medikamente, gar Nahrungsmittel.
Dazu kam jetzt mit neuen Messungen, daß es eine Zahl erhöhter
Stickoxyde gäbe. Auch das ist ein wichtiger Zusatz, der gegen die Benzin-
Verbrennung spricht. Aber es geht noch weiter.
Diesel sei seit der Einführung des Katalysators sauberer. Gut, vielleicht in
der Menge. Aber gesünder als vorher? Genügend Fachleute haben
nachgewiesen, daß kleine Kohlenstoff-Nadeln durch den Katalysator
hindurch gehen – besser: erst als Reststoffe von ihm erzeugt werden.
Diese winzigen Nadeln werden nicht von den Schutzmaßnahmen der
Lunge aufgehalten. Sondern sie bohren sich in die Lungenbläschen – und
verursachen teils schwerste Krankheiten.
Das ist bekannt – und wurde doch als Warnung unterdrückt. Denn die
Politik hatte ja den Dieselmotor mit Katalysator lange Zeit als Heilsbringer
erkoren. Besonders als Hoffnungsträger für die deutsche Autoindustrie.
Die Zahlen oben stammen vom Umwelt-
Bundesamt – 2015/2018 – die Varianz dürfte
minimal sein. Ein Gesamt-CO2-Volumen von
790 Millionen Tonnen hat einen Anteil von 15
Millionen Tonnen für den Verkehr insgesamt –
also 1,9%. Von diesen entfallen 67% auf den
PKW-Anteil – das sind 1,29%.
Würden also alle Verbrennungs-PKWs durch
Elektro-Modelle ersetzt, würde Deutschland
rund 1% von seiner CO2-Emission einsparen. Und das bei einem
Weltanteil von 2%.
Können wir so die Welt retten? Mit einer Einsparung von 0,02%...? Bitte –
jeder kann nachrechnen oder es einfach glauben…
Die Tabelle zeigt es.
Jetzt der Zusammenhang mit Ideologie:
Zum abendlichen Laden aller Elektroautos – hätten wir nur diese - würde
man 5x mehr Kraftwerke brauchen als wir jetzt besitzen. Gut – das ist jetzt
extrem übersteigert. Es ist sozusagen Worstcase - und wird in der Realität
nie so eintreffen. Jedoch zeigt es aber die Dimensionen deutlich, um die es
geht.
Diese Berechnung interessiert einen Ideologen aber natürlich nicht, denn
er will ja nur den Verbrennungs-Motor weg haben. Wichtiger ist für die das
Ziel, nicht der Weg.
Eine kleine Zwischenfrage: Was ist Ideologie?
Wenn man ein Ziel hat – und es um jeden Preis durchsetzen will. Daraus
seine politische Legitimation zieht – egal, ob es richtig oder falsch ist. Es
interessiert nicht, ob die Zahlen stimmen oder die Maßnahme - ohne
Fakten - gefordert werden kann.
Die Statistik zu Unfallopfern wurde veröffentlicht. Eine Partei forderte
sofort, die Geschwindigkeit auf Autobahnen zu begrenzen. Obwohl die
Hauptzahl der Unfall-Toten unter 100km/h entstand.
Die CO2-Werte sind zu hoch, der Temperaturanstieg muß also gebremst
werden. Eine Partei fordert sofort, die Geschwindigkeit auf Autobahnen zu
begrenzen. Obwohl das nur einen Einfluß von 0,1% auf den deutsche
CO2-Ausstoß hätte. Also nicht meßbar.
Diese ließen sich beliebig fortsetzen – aber welches Ziel steht dahinter?
Ganz einfach gedacht, die Geschwindigkeit auf Autobahnen zu verringern
– oder?
Nein – es ist eine Neidkampagne. So schnell auf Autobahnen können
natürlich nur die teureren Autos fahren. Und die soll keiner mehr kaufen –
es ist ja sinnlos, wenn man die Leistung und Geschwindigkeit nicht mehr
nutzen kann. Also sollen alle GLEICH werden. Mit der gleichen niedrigen
Geschwindigkeit daher fahren.
Diese Verbots-Strategie geht weiter. Sind die Mieten zu hoch - weil es zu
wenig Wohnungen gibt - sollen die Wohnungsbau-Konzerne verstaatlicht
werden, obwohl das nicht eine einzige Wohnung mehr bringt.
Wird in der neuesten Statistik geklagt, daß es um das Tierwohl nicht zum
Besten steht, gibt es von einer Partei gleich die Forderung, einen Veggie-
Tag zwingend einzuführen. Also alle müssen einen Tag in der Woche oder
im Monat kein Fleisch essen.
Genau! Bringt das irgend etwas konkret für mehr Lebensqualität der Tiere?
Brachte die CO2-Forderung irgend etwas für die Umwelt? Hilft die
Verstaatlichungs-Forderung zur Senkung der Mieten?
Ein aktuelles Beispiel aus der Schweiz – aus Zürich. Bei einer
Volksabstimmung entschied sich die Bevölkerung für ein neues Stadion.
Diese bewußte Umweltpartei hatte also verloren. Aber nein, das war es
noch nicht – jetzt fordern sie erneut eine Volksabstimmung, da das Klima
vom neuen Stadion negativ beeinträchtigt würde. Es zu einer zu großen
Erwärmung dieser Region durch das Bauwerk kommen könne. Man lerne:
Das Argument Klima hilft immer – wer fragt dann noch nach Fakten…
Es ist das alte Prinzip von Mao Tse Dung in China – von der
Kulturrevolution. Zuerst die Gleichschaltung aller Menschen. Und danach
die Ausschaltung der Menschen, damit die Partei ihnen sagen kann, was
sie zu tun haben. Denn nur die Partei weiß, was für jeden gut ist. Die
Freiheit des Einzelnen ist nicht wichtig. Das ist die kommunistische Basis-
Einstellung, mit der diese Partei in den 70er Jahren gegründet wurde.
Ich war dabei, als der maoistische KSV so 1977 die Grünen übernahm. Er
unterwanderte sie mit 11 Mann, die im Vorjahr noch für die Kommunisten
kandidiert hatten. Und die ökologischen Gründer wurden anschließend
herausgedrängt. Aber das grüne Mäntelchen behielt man zum
Stimmenfangen.
Diese netten Landwirtschafts-Studenten gründeten eine neue Partei, die
dann aber nicht mehr als weitere ökologische Alternative wahrgenommen
wurde.
Das ist kein Märchen, keine böswillige Anekdote. Und jeder kann es in den
Wahlzeitungen (1975-1978) zum ASTA in der Bonner Unibibliothek in den
Jahren 1975 bis 1979 nachlesen. Und auch mich darin finden.
So entstand also eine ideologische Partei, die interessante Analysen an
die Öffentlichkeit bringt. Deren Schlußfolgerungen daraus aber nichts mehr
mit unserem Staat, seiner Freiheit und unserer Selbstbestimmung zu tun
haben. Viele lassen sich blenden, denn es klingt sehr gut. Es scheint sogar
auch richtig, daß ökologische Mängel geändert werden müssen. Und
Wählern von Ideologen reicht das – die Konsequenzen interessieren sie
nicht. Die Wähler werden das später einmal bös bereuen – aber das nennt
sich Populismus.
So ein Polit-System gab es schon einmal – neben dem Trabbi hatte man
noch Wartburg und Lada zur Auswahl. Dieser andere Staat wußte da ja
schon, was für seine Bürger alles wichtig und richtig war.
Oh je, gibt es etwa noch so eine Partei? Aber natürlich. Sie greift z.B.
Mißstände bei der Aufnahme von Flüchtlingen an – findet Applaus und wird
bei Wahlen stärker. Es gibt aber auch hier nicht eine einzige konstruktive
Forderung. Es gibt nichts, was unseren Staat erhält und stärkt. Sie will mit
Kritik nur unsere Demokratie abschaffen – willkommen im Tausendjährigen
Reich der Ewig-Gestrigen…
Wie kann man nun die Strategie hinter solchen Machenschaften
verstehen? Wir jammern über die Zeitumstellung Sommer/Winter. Aber die
wollen die Uhr um 80 Jahre zurückstellen – beten Hitler an.
In meiner früheren Tätigkeit hatten wir einen Laborleiter. Der sich immer
damit hervortat, daß er bei fast allen Sitzungen so redete: „Ich warne
davor, das … zu machen…!“ Ja, seine Besorgtheit machte Eindruck, denn
er blickte ja mit Verantwortung auf die Projekte.
Darum wurde er befördert – zum Entwicklungsleiter. Und jetzt mußte er
liefern – konstruktiv Projekte voran treiben. Und aktiv etwas positiv
umsetzen. Gut – er wurde bald entlassen – er brachte nichts zustande.
Auch bei der nächsten Stelle wollte man ihn schnell wieder loswerden.
Es ist so leicht, etwas zu kritisieren – aber es ist eine Kunst, es richtig oder
gar besser zu machen.
Gibt es nicht doch eine Perspektive, ein Ziel, das diese Populisten den
Wählern versprechen?
Ja! „Es soll alles wieder so gut wie früher werden!“
Das ist eine böse Falle. Denn wer nachdenkt, erkennt sehr schnell, daß wir
ökologisch nicht wieder 50 oder 100 Jahre zurück können. Die Zahl der
Menschen hat zugenommen und muß versorgt werden. Keiner will auf den
zwischenzeitlich gewonnenen Komfort wieder verzichten und bei
Kerzenlicht leben. Natürlich auch ein eigenes Auto zur Verfügung haben.
Und so weiter.
Und die Verklärung der Dumpfbacken vom „reinen“ Deutschen-Staat ist
realitätsvergessen. Denn Europa ist zwischenzeitlich
zusammengewachsen und wir können nicht alle Pizzerien schließen. Und
wenn wir auf die ehemals ausländischen Arbeiter verzichten würden,
könnte unsere Industrie zusammenbrechen. Wer bitte soll unseren Müll
abholen? Die selbsternannten HEILs-Bringer?
In meinem Sportstudio arbeitet ein Syrer. Nett und fleißig, hat schnell
Deutsch gelernt. Schlimm, wenn man ihn heimlich nachts deportieren
würde – zur Rettung der deutschen Arbeitsplätze. Denn der Chef des
Sportstudios findet keine verläßlichen deutschen Mitarbeiter – so ist die
Wahrheit. Da können die Demagogen der Populisten noch so viel lügen.
Die Wahrheit ist schnell erkannt, wenn man genauer hinschaut.
Fassen wir zusammen – die Werte aus dem oberen Kästchen sagen
schon einiges aus. Das Thema Klimawandel ist also etwas, was auf diese
Art nicht länger angefaßt werden darf. Denn wie wollen wir sonst unsere
Zukunft positiv verändern?
Umgekehrt die Frage: `Kann man den Klimawandel noch aufhalten?´
Nun jeder kann es selbst ausprobieren – und mal den Fachmann seiner
Wahl fragen. Warum denn alle beim Klimawandel von dem „1,5°“-Ziel
reden. Warum nicht von 2° oder 2,5°? Ja – dann könne man noch die
Klimakatastrophe aufhalten – davon reden alle. Warum aber „1,5°“? Die
Klimaschützer reden vom 1,5°-Ziel, weil sie hoffen, daß es sich dann real
bei 2° einpendelt. Dabei sind wir jetzt schon bei 1,8° - Du siehst die
realitätsferne…
Die Mühe des Fragens lohnt nicht – sie reden alle nur das dumme Zeug
daher, was sie woanders gehört haben. Eigenes Wissen – Fakten –
Hintergrund? Das sollte man bei Politikern nicht voraussetzen. Sie
verstehen doch noch nicht einmal die einfachsten naturwissenschaftlichen
Zusammenhänge. Siehe oben mein tragisches Beispiel mit dem Uran.
Da kam eine Stimme aufgeregt von hinten: „Ich habe gerade eine
beeindruckende Sendung für Dich aufgenommen! Sie lief auf 3Sat. Ich
habe sie komplett geschaut - ja – bin total begeistert.“
„Die Grundlagen all unserer Diskussionen. Vor Jahren lieferten dänische
Forscher die Fakten für den Klimawandel. Es ist alles viel einfacher!“
„Bis 2° Erwärmung spielen auch die Ozeane noch mit – werden ja auch
wärmer, wenn die Luft oben drüber sich erwärmt. Steigt die
Wassertemperatur dann aber weiter an, tauen die gefrorenen Methan-
Knollen auf dem Meeresgrund auf. Und es sind sehr, sehr viele. Methan ist
viel schlimmer als andere Klimakiller-Gase. Als CO2 als Beispiel - weshalb
wir dadurch einen Temperatursprung auf 4° Erwärmung bekommen.“
„Es ist die gefürchtete SPRUNGFUNKTION der Klimaentwicklung. Warum
sagt uns das keiner?“
Sie war so außer Atem – und schrie trotzdem fast das restliche mir zu:
„Das aber ist genau die Horrorvorstellung, vor der alle warnen! Die
Polkappen schmelzen, alle Gletscher sowieso. Es gibt den Anstieg des
Meeres-Spiegels um 50 cm. Ein Malediven-Urlaub ist nicht mehr buchbar,
da es die Inseln nicht mehr gibt.
Halb Holland ist nach Deutschland evakuiert – Hannover wird Hafenstadt
an der Küste. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich die Veränderungen
in der Welt plastisch vorzustellen. Und das nur für den naheliegenden
Zeitraum bis 2050!
Dagegen sollte doch etwas unternommen werden? Mit Elektroautos CO2
einsparen? Mehr hat die Politik nicht zu bieten?
Nur – was machen wir also bis 2050? Leben wir dann überhaupt noch?
Wovon – Womit?“
Ich beruhigte sie, hatte ja einiges an Fachliteratur zu all den Themen
gelesen – ja es erscheint mühsam.
Doch das Wasser wird schon jetzt knapp – die Wasser Qualität ist sowieso
schon länger grenzwertig. Die Luft an den meisten Orten wirkt zunehmend
krankmachend. Einige der Sauerstoff erzeugenden Bäume sterben durch
die zunehmende Erwärmung, andere durch Wassermangel.
Sind das nicht die viel wichtigeren Themen, weil es da um unsere aktuelle
Existenz-Grundlage geht? Jetzt.
Wo können wir also wirklich etwas ändern, beeinflussen?
Beim Klimawandel mit 1% CO2 Ersparnis bei den Autos?
Oder durch Maßnahmen zur Luft-Reinhaltung und Verbesserung der
Wasserqualität und Wasser-Bevorratung?
Diese Fragen muß jeder sich selbst beantworten.
„Du bist aber schon weit gekommen – großartig, wie fleißig Du warst!“ Sie
hatte sich gesetzt, um mir von der aufwühlenden Fernseh-Sendung zu
erzählen. jetzt übernahm sie die Maus, um den bisherigen Text durchrollen
zu lassen.
„Mach doch gleich weiter mit den letzten Tagen – das, was wir hier und in
Hanau gesehen und erfahren haben. All Deine früheren Erlebnisse. Ja,
warum nicht dann auch noch das, was da kommen wird – wie unsere Fahrt
am Wochenende ins Allgäu? Wir hätten dann gleich einen perfekten
Überblick. Was für Orte für uns eventuell in Frage kämen – und welche
warum nicht.“
Ich dachte nach – und holte mir die Kontrolle über den Computer zurück.
Und fing gleich wieder an zu schreiben.
Tage später war ich damit fertig – und zufrieden.
„Ich habe gleich noch einiges an Möglichkeiten ergänzt – das Programm
ist ja wie ein Baukasten. Wenn jemand, der das liest, Anmerkungen zu
irgendeinem Thema hat, kann er es dort eintragen. Ja, aber natürlich nur
nach vorheriger Anmeldung. Wegen der immer dreister werdenden
automatisierten Werbung. Die versucht ihren Müll überall abzuladen. Aber
vielleicht bekommen wir auf diese Weise auch ein paar Anregungen, wo es
sich besonders lohnt zu Suchen.“
„Ach – kann jetzt jeder das Sehen und Lesen, was wir hier an Erlebnissen
aufschreiben?“ Sie klang etwas verstört, also weniger begeistert.
„Eigentlich nicht, denn man müßte schon unseren Adreßnamen kennen.
Die Werbung kommt von Internet-Programmen, die alles durchkämmen –
das ist unerheblich. Und da ich diese Seite mit keiner anderen verlinkt
habe, wird Google auch lange brauchen, das hier zu finden. Es gibt also
keine Querverweise dort oder anderswo.“
Ich zeigte ihr noch einmal den Teil, wo ich die Fragestellung für unsere
geplanten Reisen etwas deutlicher herausgearbeitet hatte. Mit dem
besonderen Schwerpunkt auf Lebensqualität – also Natur, Luft und
Wasser. Und das sollte so schwer sein? Wir lebten doch in Deutschland –
einem wohlhabenden, recht sauberen Land!
Die Berichte über China hatte ich schon bereit gelegt. Sie waren mit der
Grund, warum ich überhaupt schon vor Jahren zu dem Mißtrauen
gegenüber unserer Umwelt kam. Denn die Verseuchung dort – wirklich
70% des Wassers, was die chinesische Bevölkerung trinken MUSS, ist
verunreinigt. Mit Chemieausleitungen und Landwirtschaftsgiften
krankmachend.
Was für eine Dramatik sich dort entwickelt, ahnt hier kaum jemand. Denn
das Tiefenwasser, das sich vor Urzeiten angesammelt hatte, haben sie in
China schon weitgehend abgepumpt. Und da kommt kein neues Wasser
mehr hinterher. Man denke nur an die riesigen Wüsten in diesem Land –
wir wissen gar nicht, wie schrecklich trocken es dort ist.
Zur Luftqualität muß eigentlich nicht viel gesagt werden. Die meisten
haben schon die Smog-Bilder aus Peking gesehen. Schlimmer ist
eventuell nur die Luft in Indien. Der neueste Gag in China ist aber, daß sie
vor dem Zentrum riesige Schaubilder aufstellen. Um damit die Schönheit
der Stadt zu zeigen, die man im Alltag dort von diesen Standorten nicht
mehr sehen kann. Zu dicht sind die Rauchschwaden und Industrie-Nebel.
Indien – was für ein Stichwort. Nicht nur der Smog ist der Skandal, nein,
die westlichen Konzerne, wie sie sich dort menschenverachtend
bereichern. Die berühmten Getränkefirmen kaufen den Bürgermeistern in
abgelegenen Orten ihre Wasser-Rechte ab. Die indische einfache
Landbevölkerung ist dankbar für jeden Dollar - in ihrer Armut. Tja – und
dann wird der Dorfbrunnen oder der Wasserhahn, aus dem alle sich bisher
bedienen konnten, eingezäunt. Es ist unglaublich – der Zugang wird der
Bevölkerung wirklich verwehrt.
Sind sie jetzt ohne Wasser? Gut, die Zapfstellen funktionieren ja noch –
und produzieren fleißig. Das früher kostenlose Wasser füllen diese
westlichen Firmen in Plastikflaschen ab. Und bieten es der Bevölkerung
zum Kauf an. Denen, die sowieso kaum Geld zum Leben haben – es ihnen
jetzt neben Hunger auch noch Durst drohen wird…
„